Heute möchte ich euch unsere Materialien für die Altersgruppe 12 bis 14 Monate vorstellen. In diesem Zeitraum befinden sich die Kinder in sensiblen Phasen für Bewegung, Sprache, Ordnung und kleine Objekte.
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Erste Reihe:
1. Zwei Zylinder mit Steckblock: Die Kinder können die unterschiedlich dicken Zylinder in die beiden Löcher stecken und trainieren damit ihre Feinmotorik und machen erste Erfahrungen mit der Unterscheidung von Dimensionen.
2. Ein Korb voller Kiefernzapfen: Viele Kinder in dieser Altersgruppe haben gerade angefangen zu laufen und lieben es, Dinge zu transportieren. Wir haben den gleichen Korb zweimal, sodass es ein beliebtes Spiel ist, die Zapfen vom einen Korb in den anderen zu transportieren. So können Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben und ihre Grobmotorik trainieren.
3. Peg-Spiel: Dieses Material ist ein absoluter Favorit bei den Kindern. Sie können die kleinen Männchen in die Öffnungen stecken, runterdrücken und dann hüpfen die Figuren raus. Das Spiel ist eine gute Übung der Feinmotorik und der Hand-Augen-Koordination. Später können die Kinder die Figuren auch farblich zuordnen.
Zweite Reihe:
1. Puzzle mit drei Kreisen: Das Puzzle mit drei verschiedenen großen Kreisen ist ein typisches Montessorimaterial zum Erlernen der Unterscheidung von Größen. Es ist das zweite Puzzle, was Kindern in der Montessoripädagogik angeboten wird, als Steigerung der Puzzles mit nur einer geometrischen Form.
2. Spardose mit Münzen: Wir haben glücklicherweise diese Imbucare Box mit Münzen auf dem Flohmarkt gefunden, man kann aber auch eine ganz normale Spardose anbieten. Sie sollte nur leicht zu öffnen sein, damit die Kinder die Münzen selbst wieder herausholen können. Ich habe die mitgelieferten Holzmünzen nach einiger Zeit durch echte Münzen ersetzt, um das Material noch einmal interessanter zu machen.
3. Bildkarten von Familienmitgliedern und Freunden: Hierzu habe ich Fotografien benutzt und laminiert. Mit den Karten können die Namen der Personen und die Beziehungen untereinander erlernt werden. Das hilft den Kindern, ihren Platz in ihrem sozialen Umfeld zu finden. Größere Kinder können die Karten weiter verwenden, zum Beispiel um Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen (Wer trägt eine Brille? Wer wohnt in ...?).
Dritte Reihe:
1. Erstes Steckspiel: Ich habe dazu einen Stapelturm von Grimms verwendet, ihn aber statt mit den mitgelieferten Ringen zunächst mit großen Serviettenringen angeboten, da diese einfacher aufzustecken sind. Ihr könnt stattdessen auch Gardinenringe nehmen und statt des Stapelturmes ein Küchenrollenhalter. Die Kinder schulen mit diesem Material ihre Feinmotorik und ihre Hand-Augenkoordination.
2. Bauernhoftiere mit Bildkarten: Für das Material benutzen wir Tiere von Schleich und die dazu passenden Bildkarten. Die Zuordnung von Objekten zu ihren Bildkarten ist ein allererster Schritt in das Verständnis dafür, das etwas für etwas anderes stehen kann. Die Kinder werden so eingeführt in die Symbolik, eine Fähigkeit, die ihnen beim Schreiben und in der Mathematik zu Gute kommen wird. Zudem erweitern sie ihr Vokabular beim Erlernen der Tiernamen.
3. Rosa Turm: Der rosa Turm gehört wohl zu den bekanntesten sensorischen Materialien von Montessori. Er besteht aus 10 Würfeln, die in der Größe regelmäßig zunehmen (von 1x1x1cm bis 10x10x10cm). So können Kinder beim Bauen des Turmes mit ihren Sinnen die verschiedenen Dimensionen erfahren. Kindern zwischen 12 und 14 Monaten biete ich zunächst 3 Kuben an (die mittleren, da die größten zu schwer und die kleinsten verschluckbar sind) und steigere die Anzahl langsam, bis die Kinder den Turm mit allen Würfeln bauen können.
Weiteres Material:
Da die Kinder sich in dem Alter so rasant entwickeln, werden manche Aktivitäten schnell uninteressant, wenn sie sie gut beherrschen. Dann tausche ich sie schon früher aus oder ergänze sie. In dieser Altersklasse waren die beiden Zylinder schnell erkundet und langweilig.
Ersetzt habe ich sie durch einen kleinen Korb mit Kleidungsstücken, die einfach an- und auszuziehen sind, da das gerade großes Interesse geweckt hat. Es eignet sich dafür weite Socken, große Sonnenhüte, Halstücher mit Klettverschluss, Jacken und Röcke. Auch ein kleiner Spiegel kann hilfreich sein.
Außerdem habe ich das Material um zwei kreative Tabletts ergänzt, nämlich weißes Papier mit Wachsmalstiften und Salzteig.
Natürlich entwickelt sich jedes Kind anders und zeigt andere Interessen. Die Vorschläge hier sollen nur als Anregung dienen, was man den Kindern anbieten könnte. Womit, wann und wie lange sich die Kinder wirklich damit beschäftigen, bleibt ihnen überlassen. Gerade in Phasen, wo die grobmotorische Entwicklung rasant fortschreitet, arbeiten manche Kinder kaum mit Materialien, sondern verbringen einen Großteil ihres Tages mit rennen, klettern und sind immer in Bewegung. Auch das sind wichtige Aktivitäten, die nach Möglichkeit nicht unterbrochen werden soll.
Außer den hier dargestellten Materialien haben wir zudem noch ein Bücherregal mit einigen altersgerechten Büchern, die wir immer wieder austauschen.
Mindestens genauso wichtig wie die Materialien sind auch die Erfahrungen, die die Kinder bei der Teilhabe am praktischen Leben machen. Dazu schreibe ich euch in einem weiteren Beitrag mehr.
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